Die Pilatus-Bahn, die steilste Zahnradbahn der Welt, wird um 55 Mio. Schweizer Franken modernisiert. Kernstück der umfassenden technologischen Erneuerung sind 8 neue Triebwagen. Sie werden das historische Rollmaterial aus den 1930er-Jahren ersetzen, für das es keine Ersatzteile mehr gibt.
Ab Sommer 2021 werden auf dem Trassee der steilsten Zahnradbahn der Welt schrittweise 8 neue Triebwagen in Betrieb gehen. Große Glasfronten bieten in den neuen Wagen eine 360-Grad-Panoramaaussicht. Gestaltet wurden sie vom Designer Thomas Küchler, der am Fuße des Pilatus aufgewachsen ist. Er wählte ein zeitloses Design mit weichen Radien und eleganter Formsprache. Die Wagen sind im klassischen Pilatus-Rot gehalten, mit einer ikonischen LED-Beleuchtung an den Fronten. Im Fahrgastraum sorgen helle, warme Farbtöne und ein hochwertiger Bodenbelag für eine edle Atmosphäre.
Das einzigartige, bereits 130 Jahre alte Zahnstangensystem zeigt kaum Verschleißerscheinungen und bleibt quasi unverändert bestehen. Die neuen Triebfahrzeuge verkehren in Zukunft in Doppeltraktion. Anstelle von Schiebebühnen werden drei neue Gleiswender eingebaut. Diese Maßnahmen sowie die etwas höhere Reisegeschwindigkeit ermöglichen die Einführung des Halbstundentakts.
Behindertengerecht, leise und nachhaltig
Dank eines neuen Lifts und einer verbreiterten Wartehalle ist die Bergstation Pilatus Kulm behindertengerecht. Zudem gewährleistet ein modernes Leitsystem einen noch sichereren Betrieb. Die neuen Fahrzeuge sind geräuschärmer und senken dank Rekuperation den Strombedarf um 30 %.
Die Kosten für das Projekt werden mit 55 Millionen Schweizer Franken beziffert. Diese Investition wird die Pilatus-Bahnen AG größtenteils durch eigene Mittel finanzieren – aufgrund der coronabedingten Umsatzausfälle nicht vollumfänglich, wie ursprünglich geplant. Zusätzliche Aktionärs- und Bankdarlehen sichern die Realisation des Projekts.
Drei Jahre Umsetzungszeit
Die Bauarbeiten, die auf die sensible alpine Umwelt abgestimmt sind, starteten bereits im November 2020. Der erste neue Personentriebwagen nimmt im Sommer 2021 für Testzwecke Fahrt auf. Im Mai 2023 sollen alle Arbeiten abgeschlossen und die 8 neuen Triebwagen im Einsatz sein. Die Aufträge führen ausnahmslos Schweizer Unternehmen aus.
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