Währungs-Update EUR/CHF
März 2020

09.03.2020
EUR/CHF
Bei Verschlechterung der Situation könnte der EZB-Leitzins weiter in den Negativzinsbereich sinken. (Foto: Shutterstock)

Die Auswirkungen des Coronavirus sorgen für eine schlechte Performance des Euro, der Schweizer Franken erlebt einen weiteren Aufwärtstrend. Ob dieser Trend im März fortgesetzt wird, wird durch die weitere Ausbreitung des Coronavirus und potenzielle Beeinträchtigung der Weltwirtschaft bestimmt.

Schweizer Franken auf 4-Jahreshoch

Die Verbreitung des Coronavirus beginnt sich auf die weltweite Lieferkette sowie die Wirtschaft insgesamt auszuwirken und belastet nun auch die mit höheren Risiken behafteten Währungen in Schwellenländern. Die Unsicherheit, die sich am Markt breitgemacht hat, hat den Weg für weitere Kursgewinne des charttechnisch bereits zu stark nachgefragten Schweizer Franken bereitet, sodass die Währung gegenüber dem Euro auf ein neues 4-Jahreshoch steigen konnte.

Der jüngste Abwärtstrend des Kurses des Währungspaars EUR/CHF hat sich angesichts schwacher europäischer Konjunkturdaten, die nicht dafürsprechen, dass eine Erholung des industriellen Sektors des Kontinents absehbar ist, weiter verstärkt.

Das verarbeitende Gewerbe der Schweiz konnte die positive Dynamik des Vorjahres nicht fortsetzen und erlitt angesichts der mit dem Coronavirus verbundenen Unsicherheiten Rückschläge. Darüber hinaus sank der Einkaufsmanagerindex (EMI) der Schweiz von 48,8 auf 47,8.

Euro auf 3-Jahrestief

Im Zuge der Sorge um das Coronavirus ließ die Performance des Euro gegenüber mehreren Währungen aus Industriestaaten deutlich nach und fiel auf ein 3-Jahrestief.

Die auf Exporte und die Industrieproduktion ausgerichtete deutsche Wirtschaft litt als erste unter den möglichen Folgen einer durch die Infektionskrankheit ausgelösten Krise, die die Nachfrage und das Angebot der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft belastet. Sollte sich dies negativ auf die wirtschaftliche Erholung der Eurozone auslösen, könnten sich die Vertreter der Zentralbank dazu gezwungen sehen, ihren expansiven geldpolitischen Kurs beizubehalten oder sogar weitere Leitzinssenkungen in den Negativzinsbereich vorzunehmen, falls die Gefahr einer weiteren Verschlechterung der Situation und einer Rezession tatsächlich zunimmt.

Die Performance der deutschen Wirtschaft war im 4. Quartal stabil, während Frankreich und Italien eine Schrumpfung verzeichneten.

Die Schwäche der Industrie der Eurozone deutet darauf hin, dass eine gewisse Sensibilität gegenüber den durch das Coronavirus ausgelösten Beeinträchtigungen besteht. Einige deutsche Automobilhersteller warnten davor, dass es infolge der vorübergehenden Schließungen von Fabriken in China zu deutlichen Verlusten kommen dürfte.

Aussichten für den Schweizer Franken

Zwei wichtige Fragen werden im März darüber entscheiden, ob die Währung ihren Aufwärtstrend gegenüber der europäischen Einheitswährung fortsetzen können wird oder nicht: Wird der Coronavirus sich weiter ausweiten und wie hoch könnte der Kurs des Schweizer Franken aufgrund einer potenziellen Beeinträchtigung der Weltwirtschaft tatsächlich steigen? Diese Fragen werden für die Schweizerische Nationalbank (SNB) von großer Bedeutung sein, denn sie ist damit beschäftigt, mit dem Anstieg der heimischen Währung fertigzuwerden, der die ohnehin bereits von Rückschlägen geprägte Exportbranche belastet.

Am Geldmarkt wurde die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Leitzinssenkung in der Schweiz bisher lediglich mit 20% eingepreist. Es wäre seit 2015 der erste Zinsschritt mit dem Ziel einer geldpolitischen Lockerung.

Angesichts der niedrigen Wahrscheinlichkeit einer Leitzinssenkung, wird man sich vorrangig auf Hinweise auf mögliche Devisenmarktinterventionen seitens der Zentralbank konzentrieren. Das US-Finanzministerium hat die Schweiz wieder auf die Liste der Länder gesetzt, die ihre eigene Währung manipulieren. Damit könnte eine Intervention der Schweiz im Devisenhandel zu einem Politikum werden.

Es gibt keine Anzeichen für eine Erhöhung der spekulativen Positionierung gegen EUR/CHF. Das heißt, dass die Marktteilnehmer die Bereitschaft der SNB, am Devisenmarkt zu intervenieren, nicht testen. Das könnte für den Euro ein negatives Zeichen sein, da sich spekulative Geldflüsse bilden könnten, falls das Coronavirus nicht in den Hintergrund treten sollte.

Düstere Aussichten für europäische Wirtschaft

Auch wenn die Auswirkungen des Coronavirus auf die Wirtschaft der Eurozone geringer waren als erwartet, sind die wirtschaftlichen Aussichten für Europa nach wie vor eher düster. Während ein schneller Rückgang der Ansteckungen mit Covid-19 dem Euro zu einer moderaten Erholung verhelfen könnte, wären eine weitere Verschärfung der Situation und die Sorge um eine Rezession in Deutschland für die Performance der Währung von Nachteil.

Die Anleger werden die Auswirkungen des Coronavirus in Europa weiter im Auge behalten und genau beobachten, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mit dieser Bedrohung umgehen wird.

Die Haltung der EZB gegenüber dem Coronavirus könnte Hinweise auf künftige Maßnahmen und neue geldpolitisch expansive Schritte liefern. Eine Senkung der Wachstumsprognose könnte den Weg für erneute Kursverluste des Euro bereiten.

Der Beginn der Verhandlungen zur Ausarbeitung eines neuen Handelsabkommens mit dem Vereinigten Königreich nach Vollzug des Brexits wird eines der wichtigsten Ereignisse des Monats sein. Zudem werden alle Augen auf potenzielle Strafen der US-Behörden im Zusammenhang mit dem Airbus/Boeing-Konflikt gerichtet sein.

Auch die schwache Notierung des Euro wird keine erneuten Einbrüche vermeiden können, falls die Performance der Eurozone weiterhin schwächer ausfällt als die anderer Industrieländer. Eine positivere Prognose für die Weltwirtschaft könnte der Währung jedoch frischen Rückenwind verschaffen, der zu einer moderaten Kurserholung führen könnte.

 

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