Der Versicherungsmaklermarkt befindet sich in einem Wandel. Ist eine Konsolidierung die Antwort auf stetig größer werdende Herausforderungen und strengere Regulierungen? Jon Samuel Plotke, CEO ASSEPRO AG und Gerhard Ulmer, CEO ASSEPRO Österreich im Diskurs.
In den letzten Jahren zeichnete sich eine Konsolidierung bei kleinen bis mittelgroßen Versicherungsmakler:innen ab. Gerhard Ulmer, CEO der ASSEPRO Österreich, merkt an, dass zahlreiche Regularien wie die IDD (Versicherungsvertriebsrichtlinie) oder DSGVO den Alltag von Versicherungsmaklern erheblich erschweren. Der administrative Aufwand übersteigt bereits das eigentliche Geschäft und macht es beinahe unmöglich, als Einzelkämpfer:in am Markt lukrative Einnahmen zu erzielen. Fachwissen allein genügt nicht mehr; man muss auch IT-Spezialist:in, Jurist:in, Datenschutzbeauftragte:r und Unternehmer:in sein. Die Vorschriften werden immer strenger und einschränkender. Dies wirkt sich nur bedingt positiv auf die Servicequalität für Konsument:innen aus, bedeutet jedoch einen enormen Aufwand für den bzw. die Einzelnen.
Vorteile durch Zusammenschluss
Es gilt, das sich verändernde wirtschaftliche Umfeld für Versicherungsmakler:innen neu zu bewerten und Ressourcen anders zu verteilen oder einzusetzen. Die Frage, ob ein Zusammenschluss sinnvoll ist, drängt sich auf – und die Antwort lautet in beinahe jedem Fall: ja. Der Zusammenschluss kleinerer Einheiten führt zu einer ökonomischen und zukunftsorientierten Ausrichtung von Unternehmen. Prozesse können zusammengefasst und die Kosten dank des Skalierungseffekts deutlich reduziert werden.
In den USA und in der UK ist diese Entwicklung bereits seit Jahren zu beobachten und weit fortgeschritten. Im DACH-Raum stehen wir hier noch am Anfang. Um international und lokal konkurrenzfähig zu bleiben, ist ein Zusammenschluss unausweichlich, so Jon Samuel Plotke, CEO der ASSEPRO AG. Wenn wir im lokalen Markt keine Antwort auf internationale Großmakler liefern, werden selbständige Makler:innen und kleinere Maklerunternehmen vom Markt verdrängt.
Digitalisierung und Kundenerwartungen
Die Digitalisierung ist ein weiterer starker Treiber. Die Bedürfnisse der Kund:innen haben sich verändert. Neben persönlichen Ansprechpartnern für Versicherungsangelegenheiten wird eine durchgehende Erreichbarkeit vorausgesetzt, sei es für eine Beratung, bei Eintritt eines Schadenfalls oder zur Einsicht der Versicherungsdokumente. Viele Interaktionen sollen dabei digital abgewickelt werden können. Um nachhaltig erfolgreich zu sein, muss man auf diese Veränderungen reagieren. Das benötigt ein Umdenken und finanzielle Ressourcen für Innovation.
Für das Maklerunternehmen am lokalen Markt wird es daher unerlässlich sein, sich zu größeren Einheiten zusammen zu schließen, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Haben Sie weitere Fragen? Claus H. Widrig, Senior Advisor der ASSEPRO Schweiz, und Gerhard Ulmer, CEO der ASSEPRO Österreich, freuen sich auf Ihre Kontaktaufnahme:
Claus H. Widrig
claus.widrig@assepro.com
+41 79 414 31 60
Gerhard Ulmer
gerhard.ulmer@assepro.com
+43 1 402 68 34 53
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