Krankheit und Beruf

24.07.2019
V.l.n.r.: Urs Weber (HKSÖL) mit Gabi Sonnbichler, Karin Isak und Bettina Fritschi (Österreichische Krebshilfe Wien). (Foto: Ulrike Eder)
V.l.n.r.: Urs Weber (HKSÖL) mit Gabi Sonnbichler, Karin Isak und Bettina Fritschi (Österreichische Krebshilfe Wien). (Foto: Ulrike Eder)

Krebs ist ein gesellschaftlich relevantes Thema. Auch für Unternehmen, da etwa die Hälfte der Erkrankten im Berufsleben stehen.

Weltweit wachsen die Krebsraten. Gründe sind Bevölkerungswachstum, Lebenserwartung und Lifestyle.“, so Mag. Gaby Sonnbichler, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe Wien.

Sie weist darauf hin, dass man das Risiko mit Lebensstil und anderen gesellschaftlichen, politische und persönlichen Maßnahmen senken kann. Sie lobt die medizinische Versorgung in Österreich. Aber Unterstützung sei auch auf vielen anderen Ebenen nötig. Die Diagnose Krebs bringt „das emotionale System komplett aus dem Gleichgewicht“, so Sonnbichler. Zusätzlich muss man sich auch um viele organisatorische Dinge kümmern, obwohl man geschwächt ist. Hier ist Hilfe nötig.

Hilfe beim Wiedereinstieg

Daraus ergeben sich die Ziele der Krebshilfe, die Sonnbichler mit Prävention, Beratung und Unterstützung der Patienten umreißt. Die Österreichische Krebshilfe betreibt regelmäßig Vorsorgekampagnen. Außerdem unterstützt sie Erkrankte in vielen Lebensbereichen. Der Arbeitsplatzerhalt gemeinsam mit dem Arbeitgeber oder die Suche nach einer neuen Tätigkeit sind dabei zentrale Themen. Sonnbichler betonte auch, dass die Leistungen der Krebshilfe kostenlos sind. „Wir wollen keine Zwei-Klassen-Gesellschaft“ unterstützen.

Wichtig ist ihr auch hervorzuheben, dass die Österreichische Krebshilfe als eines ihrer wichtigsten Ziele die Wiedereingliederung der Patienten in die Arbeitswelt ansieht, da die Berufstätigkeit zur Lebensqualität beiträgt.

Psychische Hilfe ist wichtig

Mag. Karin Isak, Psychoonkologische Leitung des Beratungszentrum Österreichische Krebshilfe Wien, berichtet, dass viele Patienten vor allem in der Nachsorge – wenn sie oft auch wieder im Berufsleben stehen – Hilfe benötigen, da erst nachträglich die Emotionen aufbrechen. Sie räumt in ihrem Vortrag auch mit dem Gerücht auf, dass Krebs psychisch bedingt sei. Dafür gäbe es keinerlei Beweise. Isak betont, dass die Psychoonkologie ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität der Patienten und ihre Angehörigen sei. Auch spezielle Unterstützung für Kinder der erkrankten Eltern wird angeboten.

Unternehmensprogramm

Die Österreichische Krebshilfe bietet ein eigenes Unternehmensprogramm. Ein Coaching-Angebot für die Führungsebene in Unternehmen unterstützt bei der Integration erkrankter Mitarbeiter. Das hilft nicht nur im Anlassfall, sondern repräsentiert auch die Unternehmenskultur, die sich durch hohe Mitarbeiterloyalität auszeichnet. Diese Message wirkt intern sowie nach außen.

Sonnbichler freut sich über Unternehmen, die schon heute als Kooperationspartner oder Sponsoren die Österreichische Krebshilfe unterstützen – darunter auch die Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein.

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