Hoffnungsträger „GREEN DEAL“
Gastkommentar von Ehrenpräsidenten Heinz Felsner

06.12.2021
Die Sustainable Development Goals wurden auch von der Schweiz, Österreich und Liechtenstein unterzeichnet (c) pixabay

Bauen verändert sich laufend. Ein Über- und Ausblick des HKSÖL-Ehrenpräsidenten Heinz Felsner.

Gebäude verursachen über 40 % des globalen CO2-Ausstosses. Ihr Beitrag zur Reduktion ist zur Erreichung der Energie- und Klimawende betreffenden Nachhaltigkeitsziele unabdingbar. 190 Mitgliedsstaaten der UNO – darunter die Schweiz, Österreich und Liechtenstein – haben die SDGs (Sustainable Development Goals) unterzeichnet und sich zu deren Zielen verpflichtet. Die Potenziale der Beitragsreduktion des CO2-Ausstosses der Gebäude sind vorhanden – das zeigt eine Anzahl von Studien. Beweise der Machbarkeit ohne Mehrkosten liefern viele Referenzgebäude weltweit. Die Reduktionspotenziale liegen einerseits im Prozess der Errichtung des Gebäudes und der Anwendung verschiedener Baustoffe sowie andererseits besonders beim effizienten Betrieb über viele Jahre. Für die Zielerreichung spielt die Planung eine entscheidende Rolle. Vor allem durch die Digitalisierung wurden die Planungsprozesse verändert, sie sind effizient geworden und ermöglichen aussagefähige Simulationen.

In Kenntnis dieser Ausgangslage unternehmen Bauunternehmen, Investoren und Forschungseinrichtungen größte Anstrengungen, die erkannten Potenziale zu nützen. Der umfangreiche Einsatz von Robotern zur Vorfertigung von Bauelementen in einer Vielfalt von Materialien trägt bereits jetzt dazu bei. Materialien, an deren Entwicklung mit dem Ziel minimaler Ressourcenverbrauch und geringstmög­licher Inhalt an fossiler Energie intensiv gearbeitet wird. Noch bedeutender als die Errichtung des Gebäudes ist dessen Benützung als Beitrag zur Energie- und Klimawende, gilt doch die Erfahrungsregel, dass die Kosten für den Betrieb des Gebäudes für 50 Jahre Lebenszyklus viermal so groß sind wie die für dessen Errichtung! In der gleichen Proportion verhält sich der Energieeinsatz und damit im Fall des Einsatzes von fossilen Energieträgern der CO2-Ausstoss. Für dessen Reduktion steht bereits heute eine Vielzahl effizienter Lösungen zur Verfügung. Auch die He­rausforderung, diese bewährten Verfahren und Lösungen breit einzusetzen, besteht seit Jahren – ohne dass sie aber ausreichend realisiert wurde.

Der „European Green Deal“ gibt Hoffnung, dass damit auch für alle Stakeholder an Gebäuden Randbedingungen für Zukunftssicherheit im breiten Sinn entstehen werden.  

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