Cédric Boehm tritt dem Direktionsrat der HKSÖL bei

13.12.2022
Foto von Cedric Boehm (Foto © Nestlé)
Cédric Boehm hat im Februar 2022 als international erfahrener Nestlé Manager die Geschäftsführung von Nestlé Österreich übernommen. (Foto © Nestlé)

Cédric Boehm hat im Februar 2022 als international erfahrener Nestlé Manager die Geschäftsführung von Nestlé Österreich übernommen.
Seit 2005 im Unternehmen kann Boehm bereits auf breite Management-Erfahrung im Konzern zurückblicken: Er agierte unter anderem als Country Manager für Serbien und Montenegro, war Strategic Planner und Operations Manager für die Schweiz und Österreich und leitete die strategische Planung für die Zone EMENA (Europe, Middle East, North Africa). Zuletzt war er als Zonenleiter für das Dairy-Geschäft verantwortlich und bereitete die Einführung der auf Erbsenprotein basierenden Nestlé-Dairy Brand „WUNDA“ in Europa vor.

„Cédric Boehm war auch in seinen bisherigen Rollen schon eng mit Österreich verbunden. Er zeichnet sich durch seinen einzigartigen, strategischen und visionären Weitblick aus. Damit wird er die strategische Weiterentwicklung von Nestlé im österreichischen Markt vorantreiben“, freut sich seine Vorgängerin Corinne Emonet.

HKSÖL-Ehrenpräsident Heinz Felsner hat mit Cédric Boehm über seine neue Aufgabe und die aktuellen Herausforderungen für Nestlé gesprochen.

Heinz Felsner: Wie haben Sie sich auf Ihre neue Aufgabe in Österreich vorbereitet?

Cédric Boehm: Wir haben die Koffer bereits gepackt, da war die Tinte auf dem Vertrag noch nicht trocken! Ja, wir sind Anfang 2022 mit grossen Erwartungen nach Wien gekommen. Wir, das sind meine Frau, die aus der deutschen Schweiz stammt, und unsere beiden Rauhaardackel – das ist unsere Familie! Ich kannte Wien bereits aus früheren beruflichen Funktionen, die Nestlé in Österreich eingeschlossen haben. Unsere Erwartungen teilen viele, die nach Österreich ziehen: Der sichtbare – und manchmal auch fühlbare – Nachlass des Habsburger Imperiums, Kunst und Kultur in vielen Ausprägungen und nicht zuletzt die Gastronomie.

Wie haben Sie sich für diesen Schritt vorbereitet?

Nestlé hat Jahrzehnte Erfahrung seine Mitarbeiter:innen bei einem Wechsel in ein anderes Land bestens zu unterstützen. Zur detaillierten Vorbereitung auf meine neue Funktion sind viele Tipps gekommen, die meiner Familie das Einleben in Wien und Österreich erleichtern sollten, von der Wohngegend bis zum Friseur.

Die Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein (HKSÖL) hat dabei eine positive Rolle gespielt: Ich hatte bereits im Frühling 2022 Kontakt mit dem Generalsekretär Urs Weber mit einem Austausch, der für beide Seiten Anregungen zu weiteren gemeinsamen Aktivitäten ergeben hat. Wir wussten beide nach unserem Treffen, wie wir einander unterstützen können, „unseren Horizont zu erweitern“.
Ich wurde anlässlich der Generalversammlung im Mai 2022 in den Direktionsrat der HKSÖL gewählt und habe bei diesem Anlass das IST in Klosterneuburg kennen gelernt – eine eindrückliche Organisation. Jetzt im Herbst Habe ich an einem gemeinsamen Anlass DHK und HKSÖL in Tirol teilgenommen und dabei vor allem beim Friends 4 Friends Raclette-Abend im Alpin Resort Sacher in Seefeld und der Wanderung am Folgetag viele neue Kontakte schliessen können.

Wie fühlen Sie sich nach 9 Monaten in Wien?

Auch bei der intensiven Vorbereitung auf das „neue“ Land bleibt Vieles zu erkunden und zu erfahren. Das Unternehmen spielt dabei vergleichsweise die Rolle der „Hardware“, die Software wird durch die Antwort auf die Frage gegeben „Wie möchte ich mich wohlfühlen?“

Wie kann das einem „Ausländer“ in Wien gelingen – einer Stadt, der vor einigen Monaten innerhalb weniger Tage einerseits die höchste Lebensqualität aller Weltstädte attestiert wurde, und die andererseits auch als zweit-unfreundlichste Grossstadt weltweit gereiht wurde?

Wien hat einen gewissen kosmopolitischen Touch, aber ohne Kenntnis der deutschen Sprache hilft das alles nichts.  Man lernt den sogenannten „Wiener Charme“ schnell kennen! Aber alles in allem sind wir sehr, sehr freundlich empfangen worden!

Wie beurteilen Sie als CEO von Nestlé Ihr erstes Dreiviertel-Jahr in Österreich?

Nestlé ist seit über 140 Jahren in Österreich aktiv, der Einstieg in meiner neuen Funktion war freundlich und professionell – das hat mich nicht überrascht. Aber: Seit Anfang 2022 befinden wir uns in einer Situation, deren mehrfache Herausforderungen kaum einer unserer Vorgänger in den letzten 50 Jahren erlebt hat: Die Covid Pandemie ist keinesfalls ausgestanden, der grosse Krieg in der Ukraine, eine Inflation in den Staaten der EU, wie seit vielen Jahrzehnten nicht erlebt – kaum einer der jetzt aktiven Manager ist je einer derartig gebündelten, komplexen Veränderung, die noch dazu im ständigen Fluss ist, gegenübergestanden!

Welche sehen Sie als die grössten Herausforderungen für Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren?

Nachhaltigkeit und Digitalisierung – Visionen, wie sie unsere Unternehmen, die Wirtschaft und Gesellschaft zum Besseren verändern sollen! Wir teilen diese Prioritäten mit unseren Kunden, Lieferanten und Partnern. Nestlé hat dafür globale Strategien und Ziele, zu denen wir als österreichische Tochtergesellschaft unseren Beitrag mit Ambition beitragen!

Welche Veränderungen, welche wesentliche Einflussfaktoren sehen Sie auf Ihr Unternehmen in Österreich zukommen?

Für uns steigt die Bedeutung weiterhin, die Chancen und Möglichkeiten des europäischen Binnenmarktes zu nützen – das sehen wir auch so für die gesamte europäische Industrie. Die Ausrichtung der Ressourcen nach den Chancen und Vorteilen des Binnenmarktes wird für die Anpassung von Unternehmensstrategien und der folgenden Ressourcenallokation eine wesentlich Gestaltungsrichtlinie sein – das wird genauso auch für Nestlé gelten. Für uns als Ländergesellschaft wird die europäische Sicht beispielsweise auf die Optimierung von auf Produktegruppen spezialisierten Produktionsstandorten Anstösse zu Veränderungen bringen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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