Aktionsplan für Tourismus

15.07.2019
Foto von Elisabeth Köstinger
Elisabeth Köstinger präsentierte den "Masterplan für den Tourismus". (Foto: BMNT/Paul Gruber)

Plan T soll Österreich zur „nachhaltigsten Tourismusdestination der Welt“ machen.

Die österreichische Tourismusministerin Elisabeth Köstinger präsentierte gemeinsam mit Landeshauptmann Wilfried Haslauer und Bundesspartenobfrau der WKÖ, Petra Nocker-Schwarzenbacher, die neue Tourismusstrategie des Bundes – den Plan T.

Österreich ist eine der erfolgreichsten Tourismusdestinationen der Welt. Tourismus ist bei uns wesentlicher Treiber der regionalen Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit, er schafft Grundlagen für Wohlstand und Lebensqualität in ganz Österreich. Der nun vorliegende „Plan T – Masterplan für Tourismus“ skizziert Wege, Ideen und Grundlagen, um diese Erfolgsgeschichte des österreichischen Tourismus fortzuschreiben“, so Köstinger.  

Erstmals wird dabei die Nachhaltigkeit als Grundprinzip für den Tourismus in Österreich verankert – in all ihren Facetten. „Grundvoraussetzung sind wirtschaftlich gesunde Betriebe und intakte Natur. In Zukunft steht aber nicht mehr der Gast allein im Mittelpunkt – genauso wichtig sind die Bedürfnisse der Unternehmen, der Beschäftigten und der heimischen Bevölkerung. Hier findet ein Paradigmenwechsel statt: Es geht nicht in erster Linie um Tourismusdestinationen, die die Ansprüche unserer Gäste erfüllen, sondern um qualitätsvolle Lebensräume, in denen sich Gäste und Bevölkerung gleichermassen wohlfühlen – sei es in der Stadt oder am Land“, so Köstinger. Auch würden Nächtigungszahlen künftig nicht mehr als einziger Faktor für touristischen Erfolg herangezogen werden. „Es geht um die Wertschöpfung insgesamt, nicht nur um Nächtigungen. Es nützt niemandem, wenn die Nächtigungszahlen stetig steigen, die Gesamtumsätze aber stagnieren“, so Köstinger.  

Breiter Beteiligungsprozess

In die Erarbeitung des „Plan T – Masterplan für Tourismus“ waren Expertinnen und Experten, Unternehmerinnen und Unternehmer, aber auch Vertreterinnen und Vertreter anderer Branchen eingebunden. Kernstück des einjährigen Strategieprozesses waren neun dialogorientierte Zukunftswerkstätten mit mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in ganz Österreich. Ein solcher Dialog auf Augenhöhe bzw. intensiver Austausch mit den Stakeholdern wirkt sich erfahrungsgemäss nicht nur positiv auf die Qualität der erarbeiteten Massnahmen aus, sondern begünstigt auch die gemeinsame Umsetzung auf breiter Basis. 

„Nach der erfolgreichen Verankerung wichtiger Branchenanliegen im Regierungsprogramm folgt mit dem ‚Plan T‘ jetzt ein weiterer Meilenstein für den Tourismus in Österreich. Der Masterplan gibt nicht nur die Strategie für die Umsetzung der akkordierten Themen vor, sondern bietet auch Ansätze für die Bewältigung neuer Herausforderungen. Der Plan T basiert auf einem Dialogprozess auf Augenhöhe, den wir auch in Zukunft weiterführen wollen. Alle Beteiligten werden sich mit ihren Ideen und Ansätzen in den kommenden Aktivitäten und Follow-ups wiederfinden“, so  Nocker-Schwarzenbacher

Für Köstinger ist die Präsentation des Plans auch kein Endpunkt, sondern der Startschuss für eine neue Qualität der Tourismuspolitik. „Der „Plan T“ soll die Grundlage für unsere Arbeit in den nächsten Jahren sein. Er setzt die Leitplanken für die nachhaltige Weiterentwicklung des Tourismusstandortes Österreich und soll Richtschnur bei politischen Entscheidungen auf allen Ebenen sowie für die Programmierung der EU-Fonds der kommenden Periode in Österreich sein“, so Köstinger. Ergänzt wird der Masterplan durch einen jährlichen Aktionsplan, der konkrete Umsetzungsschritte beinhaltet. 

Um in Zukunft auf Veränderungen und Herausforderungen besser reagieren zu können, braucht es neue Formen der Zusammenarbeit. Hier ist auch die Politik gefordert, wie Köstinger erklärt: „Schon Anfang April findet auf Einladung von Landesrätin Petra Bohuslav nach längerer Zeit wieder ein Treffen der Landestourismusreferentinnen und –referenten statt. Neben dem Plan T steht dabei vor allem die geplante bundesweite Regelung für Vermietung über Plattformen auf der Agenda.“  

Mit den jährlichen „Österreichischen Tourismustagen“ wird ab 2020 ein neues Branchenforum geschaffen, das neben einer touristischen Verkaufsförderungsplattform auch Wissensvermittlung und Diskussionsformate für Wirtschaft, Politik und Interessensvertretungen umfassen soll.  

Im Aktionsplan 2019/20 findet sich ein erstes Massnahmenbündel, das bereits mit allen Beteiligten akkordiert ist und in den nächsten Monaten umgesetzt wird.  

Nocker-Schwarzenbacher konkretisiert: „Die steuerliche Entlastung unserer Betriebe, etwa durch eine Senkung der Abschreibungsdauern oder Investitionsanreize sind brandaktuelle Themen, die im Aktionsplan ebenso aufgegriffen werden wie etwa Förderprogramme über die ÖHT. Ein persönliches Anliegen ist mir auch, sobald wie möglich den Startschuss zum Saisonverlängerungsmodell zu geben sowie die Rahmenbedingungen für Schulskikurse zu verbessern und somit unseren Wintersportnachwuchs zu sichern.“

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